Green Building Zertifizierungen und Standards

Immer mehr Bauherren, Architekten und Investoren erkennen die Bedeutung nachhaltigen Bauens. Gebäude, die nach ökologischen Maßstäben errichtet werden, schonen nicht nur die Umwelt, sondern verbessern auch Gesundheit und Wohlbefinden der Nutzer. In Deutschland und weltweit gibt es eine Vielzahl an Zertifizierungen und Standards, die nachhaltiges Bauen fördern. Diese Auszeichnungen schaffen Orientierung und Vertrauen in die Qualität grüner Gebäude. Erfahren Sie, welche Zertifikate, Bewertungssysteme und rechtlichen Rahmenbedingungen maßgeblich sind und wie Sie von nachhaltigen Bauprojekten profitieren können.

Wichtige Green Building Zertifizierungen

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DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen)

Das DGNB-Zertifikat ist eine der führenden Nachhaltigkeitszertifizierungen in Europa. Es basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz, bei dem ökologische, ökonomische sowie soziokulturelle Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden. Die Bewertungsmatrix der DGNB setzt sich aus verschiedenen Kriterien zusammen, die etwa Energieverbrauch, Ressourcenmanagement, Nutzerkomfort und flexible Nutzungsmöglichkeiten abdecken. Ein entscheidendes Merkmal ist die Individualität: Unterschiedliche Gebäudetypen und Nutzungsprofile finden Berücksichtigung. Immobilien, die ein DGNB-Zertifikat erhalten, sind oft langfristig wertstabil, bieten geringere Betriebskosten und stärken das Image des Bauherren oder Investors. Die Zertifizierung unterstützt zudem dabei, regulatorische Anforderungen frühzeitig zu erfüllen und nachhaltiges Bauen in Entscheidungsprozesse systematisch zu integrieren.
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LEED (Leadership in Energy and Environmental Design)

LEED ist das weltweit bekannteste Green Building Zertifizierungssystem und wird insbesondere bei internationalen Immobilienprojekten eingesetzt. Die Bewertung erfolgt nach einem strengen Punktesystem, das zahlreiche Kriterien der Nachhaltigkeit abdeckt–beispielsweise die Auswahl umweltschonender Materialien, effiziente Wassernutzung und innovative Technologien für Energieeinsparungen. Besonders für Projekte mit globalen Nutzern und Investitionen stellt LEED ein anerkanntes Gütesiegel dar und erleichtert die Marktpositionierung. Auch für die spätere Vermietung oder den Verkauf ist eine LEED-Zertifizierung oft ein entscheidender Faktor. Neben ökologischen Vorteilen signalisiert sie Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung gegenüber Mietern, Partnern und Investoren.
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BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method)

BREEAM wurde bereits in den 1990er Jahren in Großbritannien entwickelt und ist heute in vielen europäischen Märkten verbreitet. Die Methode legt nicht nur Wert auf Bau und Betrieb, sondern auch auf Standortwahl und Lebenszyklusbetrachtung. BREEAM bewertet detailliert Aspekte wie Energie und Wasser, Innovation, Gesundheit und Wohlbefinden, aber auch Managementprozesse rund um den Bau. Das System ist flexibel und kann an nationale Gegebenheiten angepasst werden, dadurch eignet es sich für unterschiedliche Projekttypen von Wohn- über Büro- bis hin zu Industriegebäuden. Durch einen strukturierten Zertifizierungsprozess werden nachhaltige Maßnahmen nachweisbar und transparent dokumentiert, wodurch BREEAM eine hohe Glaubwürdigkeit und Akzeptanz im Markt genießt.
Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) im Bausektor
Die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen setzen weltweite Maßstäbe für nachhaltige Entwicklung, die auch im Bausektor eine zentrale Rolle spielen. Sie umfassen unter anderem Themen wie Klimaschutz, Ressourceneffizienz, Erhalt der Artenvielfalt und soziale Inklusion. Bauprojekte, die sich an den SDGs orientieren, tragen nicht nur zur Erreichung internationaler Klimaziele bei, sondern können auch lokale Gemeinschaften stärken und Innovationen vorantreiben. Die Integration der SDGs in die Planung führt dazu, dass Nachhaltigkeit ganzheitlich betrachtet wird–über alle Aspekte des Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg.
Nationale und Europäische Bauvorschriften
Bauvorschriften wie die Energieeinsparverordnung (EnEV) oder das Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Deutschland sowie vergleichbare Standards innerhalb der EU setzen verbindliche Mindestanforderungen für Energieeffizienz und nachhaltige Bauweise. Diese Standards sind meist verpflichtend und sorgen dafür, dass neue und bestehende Gebäude umweltfreundlicher betrieben werden. Sie betreffen zum Beispiel Wärmedämmung, Heizungstechnik, erneuerbare Energien und den Einsatz umweltfreundlicher Baustoffe. Durch die Einhaltung dieser Regelungen werden sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile für Bauherren und Nutzer erzielt.
Umweltzeichen und nachhaltige Materialien
Verschiedene nationale und internationale Umweltzeichen, wie beispielsweise der Blaue Engel, helfen bei der Identifikation nachhaltiger Bauprodukte und -materialien. Sie garantieren, dass Baustoffe bestimmte Umwelt- und Gesundheitsstandards erfüllen und während ihrer Herstellung, Nutzung und Entsorgung geringe Auswirkungen auf die Umwelt haben. Die Verwendung solcher zertifizierten Materialien ist ein wichtiger Baustein für nachhaltiges Bauen und trägt dazu bei, Schadstoffe zu minimieren, nachhaltige Lieferketten zu fördern und das gesamte Bauprojekt auf einen hohen ökologischen Standard zu heben.
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Reduktion der Betriebskosten und Steigerung des Immobilienwerts

Green Buildings zeichnen sich durch einen energieeffizienten Betrieb, einen geringen Wasserverbrauch und optimiertes Gebäudemanagement aus. Dadurch reduzieren sich die laufenden Kosten erheblich. Investoren profitieren zudem von einer höheren Wertbeständigkeit der Immobilie, da nachhaltige Gebäude in Zeiten steigender Umweltanforderungen attraktiver am Markt sind. Finanzielle Vorteile zeigen sich oft auch in Form von Förderung, günstigeren Krediten oder Steuererleichterungen. Die erhöhte Transparenz und Planungssicherheit rund um Betriebskosten macht nachhaltige Gebäude zu einer besonders zukunftssicheren Investition.

Gesundheit, Komfort und Produktivität

Nachhaltig gebaute und zertifizierte Gebäude bieten ihren Nutzern ein verbessertes Raumklima, mehr Tageslicht, einen besseren Schallschutz und eine insgesamt gesündere Umgebung. Das wirkt sich positiv auf Wohlbefinden und Produktivität der Menschen aus, die in diesen Gebäuden wohnen oder arbeiten. Untersuchungen zeigen, dass Krankheits- und Ausfallzeiten in grünen Gebäuden reduziert werden können. Auch der Komfort steigt dank moderner Technologien und smarter Steuerung. So profitieren nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Unternehmen von einer nachhaltigeren und gesünderen Gebäudenutzung.